Dienstag, 10. März 2015

Die Saison geht zu Ende - mit Eis geht es weiter.

Die letzte Reise der Saison. Das sind immer gemischte Gefühle. Einerseits Freude, daß es geschafft ist. Auch Freude, daß keiner vom Team, von der Mannschaft und natürlich keine Passagiere wirklich ernsthafte Unfälle hatten.
Die Evakuierung der Passagierin, die sich einen Arm gebrochen hatte, habe ich glaube ich gar nicht mehr zu Ende erzählt. Am letzten Tag der Reise, bevor wir nordwärts in die Drake Passage gefahren sind, gab es endlich passendes Flugwetter. Sie ist in Punta Arenas in Behandlung gewesen und das ist alles gut verlaufen.
Große Freude über das Saisonende natürlich auch, weil ich dann endlich Freunde wiedersehen kann. In den meisten Fällen ist das wieder mit Reisen verbunden. Das jedoch ohne Expeditionscharakter.
Meinen Bruder werde ich besuchen, an der Mosel. Was macht man so an der Mosel? Natürlich Weinbau. Ich freue mich auf die Verkostung seiner neuen Weine. Und ganz besonders auf seinen Portwein und den Sherry. Ja, richtig gelesen. Portwein und Sherry von der Mosel, hergestellt nach original Solera-Verfahren. Weil eh einige fragen werden: www.weingut-sanders.de
Wandern in den Alpen, eine Woche von Hütte zu Hütte in einer der höheren Alpenregionen, habe ich auch geplant. Ich freue mich sehr darauf. Herrlich klärend im Kopf. Und wenn es paßt, immer mal wieder kleinere Touren.

Gletscherfront in Neko Harbour.

Da sind aber auch noch andere Gefühle zum Ende der Saison.

Einzelne Kollegen aus dem Team werde ich vermissen. Und natürlich die Natureindrücke. Davon haben wir noch einmal reichlich und sehr intensive auf dieser letzten Reise.

Zwei Krabbenfreeser-Robben ruhen sich in der Sonne aus.
Ein selten werdendes Vergnügen. Der Winter naht schon.

Was ist mit den FAQs? Werde ich die vermissen? Natürlich! Die sind wesentlicher Unterhaltungsbestandteil für das Expeditionsteam. Manche dieser Unterhaltung war in dieser Saison jedoch wirklich an der Schmerzgrenze.


Mein Eis werde ich ganz besonders vermissen. Auch damit hat uns diese Reise verwöhnt. Das macht es mir gleichzeitig aber auch schwerer, zu gehen. Ich kann nicht anders, als ein paar der neuen Eiseindrücke hier einzubauen.

Die Formen dieses Eisbergs schreiben den Begriff Industrial Art in meinen
Kopf. Und gleichzeitig muß ich an den Film Metropolis denken.


Ein Plan für die kommenden Monate, außer allem Genannten und weiteren Reisen, wird ein Buchprojekt sein. Ein Buch über Eis. Mit vielen von meinen Eisfotos. Mit ein paar Grundlagen-Informationen, daß man Eis verstehen lernt. Und mit ein paar persönlichen Geschichten – Erlebnissen auf den Gletschern, im Inneren von Eisbergen und vom Eisplateau der Antarktis.
Diese Buchidee trage ich schon eine Weile in mir. Jetzt ist sie so gereift, daß sie mich am meisten von vielen Ideen reizt und anzieht. Und das ist bisher immer der Weg gewesen, den ich gegangen bin.
Weiteres dazu schreibe ich immer wieder mal hier im Blog.



Das ist ein Stichwort, um ein paar Worte mehr über die Zukunft dieses Blogs zu schreiben. Entstanden ist er eigentlich als "Ersatz" für Rundmails, die ich früher von den Expeditionen an Freunde und Interessierte geschickt habe. Der Zuspruch und die Reaktionen auf diese Seite überzeugen mich, weiterzumachen.
Ich werde weiter schreiben und photographieren und all das wird hier im Blog zu lesen und zu sehen sein. Auch wenn die Antarktissaison erst einmal zu Ende ist und die nächsten Ziele weniger weit entfernt sind, meine Art auf meine Reiseziele zu blicken, ändert sich deshalb nicht. Natürlich plane ich auch weitere eisige Vorhaben, die dann später folgen werden.
Ein weiteres Projekt treibt mich um, das dann ganz extrem ins Eis führt, aber das braucht noch ein paar Gespräche und Gedanken mehr zum Reifen.
Also, kurz gesagt, es wird hier nicht langweilig werden.


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