Samstag, 28. Februar 2015

Auch das noch (3) - Es geht noch schlimmer

Die Fragen bisher waren ja eher lustig. Es gibt aber auch Fragen, die stürzen in sich zusammen, so hohl sind die. Da bekommt das Kürzel FAQ plötzlich eine zweite Bedeutung: Foolish American Questions.


"Warum stehen die Pinguine da?"

"Vielleicht weil sie ins Wasser wollen, oder gerade herausgekommen sind", antworte ich mit viel Mühe, anstatt zurück zu fragen: "Warum sitzen sie eigentlich in meinem Boot?" Ich muß dazu sagen, es war nicht seine erste FAQ.

Dann gehen ein paar Pinguine etwas weiter und bleiben wieder stehen. Darauf die nächste Frage des Passagiers: "Warum sind die Pinguine jetzt dahin gegangen?"

Freitag, 27. Februar 2015

So etwas wie "Happy Hour"

Außer uns gibt es noch einige Besucher mehr rund um Heroina und den anderen Inseln der "Danger Islands". Weit elegantere und die meiste Zeit dennoch unauffälligere Besucher als wir es sind.
Leopardenrobben haben ebenfalls ihre Freude an der großen Zahl von Schwimmschülern. Mit unseren Zodiacs, die wie laute schwarze Monster wirken müssen, werden wir von den Adélies relativ nahe geduldet. Die anderen Besucher, die Leopardenrobben, lösen dagegen Panik aus, sobald sie von den Adélies gesichtet werden. Manche jungen Adélies flüchten dann sogar in Spalten ins Innere von Eisbergen oder weniger großen Eisblöcken, andere krallen sich an steile Eisbergflanken.

Junge Adélies verstecken sich vor elegant im Wasser gleitenden "Besuchern".

Ob das Wissen um diese Freßfeinde genetisch verankert ist? Vielleicht ähnlich wie das Wissen, daß das Meer das eigentliche Pinguin-Zuhause ist und der Ort wo es Nahrung gibt. Vielleicht reicht es aber auch, daß die Leopardenrobbe den Schwimmschülern einmal die Zähne in den kräftigen Kiefern zeigt, um die Rollenverteilung klarzustellen: "Du, Pinguin, bist mein Futter!" Zumindest zu einem Drittel ernähren sich die Leopardenrobben von Pinguinen. Krill macht einen weiteren wesentlichen Anteil aus.

Die Leopardenrobbe läßt keinen Zweifel wonach ihr ist...

Dienstag, 24. Februar 2015

Schwimmen lernen rund um Heroina

Die Wettervorhersage für King George Island blieb schlecht. Das würde sich auch am nächsten Tag nicht ändern. Also keine Chance für den Evakuierungsflug.
Aber eine Chance für uns, bis ins Weddellmeer zu fahren. Die Wetterinformationen für den Bereich nordwestliches Weddellmeer waren gut und zum ersten Mal seit Jahren zeigten die Eiskarten, die wir per Satellit abrufen können, offenes Wasser im Weddellmeer. Sogar bis zu den Danger Islands. Damit stand unser Ziel fest: Heroina.

Weddellmeer, Ursprung und Heimat vieler Tafeleisberge.

So viel offenes Wasser im Weddellmeer, eine sehr seltene Chance.

Manche Tafeleisberge sind Kilometer groß.

Adéliepinguine an ihrer "Anlandestelle".

Sonntag, 22. Februar 2015

Gletscherglück

Ein endloses Auf und Ab. Die Drake Passage hat uns zu Beginn der letzten Reise arg zugesetzt. Zwei Tage Stampfen, auf und ab, oft sechs Meter, manchmal auch acht. Ein ganz kleiner Trost, unser Schiff rollt nur minimal. Kleine Flügel, die seitlich unter Wasser ausgefahren werden können, verhindern größere Hin und Her Bewegungen. Ausgerechnet als es zwischen den antarktischen Inseln ruhiger wurde gab es dann einen Unfall. Eine Passagierin ist in der Bar gefallen, hat sich einen Arm kompliziert gebrochen und ein paar Schnittwunden zugezogen. Die Entscheidung des Schiffsarztes lautete "Evakuierung". Das geht nur von King George Island aus, der größten Insel der South Shetland Islands, denn dort gibt es eine Piste für Flugzeuge.
Unser eigentlicher Plan, südwärts bis über den Polarkreis zu fahren, war damit vom Tisch. Zum Glück kann man jetzt rückblickend nur sagen. Wetter- und Eisverhältnisse hätten das meiste von dem Plan vereitelt. Andere Schiffe, die in der Region unterwegs waren, haben entsprechend berichtet.
Tief hängende Wolken verhinderten aber auch den Flug, um die verletzte Passagierin nach Punta Arenas in medizinische Behandlung zu bringen. So waren wir im Tagesumkreis von King George Island gefangen. Genau das hat sich aber als Glück herausgestellt.

Aussicht auf Robert Point, Robert Island.

Dienstag, 10. Februar 2015

Triefnasen wohin man schaut

Diese Fahrt werde ich so leicht nicht vergessen. Und das hat gleich zwei Gründe.
Da ist zum einen das Wetter. Obwohl gerade Anfang Februar, hat das Wetter überwiegend den Eindruck hinterlassen, wir befinden uns bereits im Winteranfang. Das muß auch diesen Eselspinguinen so erschienen sein.

Gut isoliert gegen Eiswind und Schneetreiben.

Während der Anlandung in Yankee Harbour trieb ein eisiger Wind schwere Schneewolken heran. Ohne jeglichen Übergang, die Luft war einfach plötzlich voller Schnee. Schon wieder neuer Schnee. Obwohl an sehr vielen Stellen eh noch überdurchschnittlich viel Schnee vom letzten Winter lag.

Innerhalb von wenigen Minuten ist die Landschaft weiß.

Mittwoch, 4. Februar 2015

Was ist denn da passiert?

Manchmal sind es die ganz kleinen Beobachtungen, die mich ganz besonders freuen.
Heute zum Ende einer Wanderung habe ich das hier im Schnee gesehen.


Fast so als hätte mich dieses 'Ding' angesehen. Ich bin also näher heran und habe mir genau angeschaut was das 'Ding' wirklich ist bzw. was da passiert ist.
Eine Art Kullerauge am Ende einer weißen Rille im Schnee. 


Sonntag, 1. Februar 2015

Auch das noch (2)

Zur Zeit haben wir wieder Spaß auf dem Dampfer. Eine US-amerikanische Reisegruppe ist gerade von Bord gegangen, eine neue ist gekommen. Ich bin sicher es wird erneut ziemlich arge Gaga-Fragen geben.


Hier eine Auswahl – so eine Art "Best of" der letzten Reise.
(Und in Klammern mögliche Antworten, die ich allzu gerne gegeben hätte.):

"Gibt es zwischen Meereis und Meer denn genug Luft für die Fische zum Atmen?"
(Dann würden sie ja wohl Luftfische und nicht Eisfische heißen.)

"Können Pinguine fliegen?"
(Kommt darauf an mit wieviel Schwung man sie wirft.)

"Gehören Pinguine zu den Fischen?"
(Klar, mit all den Federn müssen sie wohl von den fliegenden Fischen abstammen.)

Wale und Wasser - ob sich das wohl verträgt?